6. März 2013 | Von Stefan Döring | Kategorie: Reviews
Machen wir einen Test! Werde ich es schaffen ein Review zu Caladan Broods Debüt zu verfassen, ohne auch nur ein mal eine bestimmte österreichische Band namentlich zu erwähnen?
Das Projekt aus Salt Lake City besteht seit mittlerweile 2008, trat seither jedoch noch überhaupt nicht in Erscheinung. Demenstsprechend erstaunt darf man sein, dass Echoes Of Battle ein qualitativ ein schon sehr hochwertiges Werk geworden ist, für ein Debüt-Album treffend gut auf den Punkt komponiert und in seiner ganzen Erscheinung, was Sound, Artwork und Konzept betrifft, absolut in sich stimmig wirkt. Getragener, Keyboard- und Percussion dominierter Black Metal trifft auf das von Steven Erickson ausgearbeitete Malazan-Fantasy-Epos, welches mit Sicherheit noch mehr hergibt, was sich Songtechnisch verwursten ließe, immerhin ist die Das Spiel der Götter-Buchreihe epische siebzehn Bände lang. So braucht es nicht zu verwundern, dass die Keyboards überwiegend versuchen mittelalterlich anmutende Instrumente zu imitieren, seien es Flöten, Streicher, Harfen oder Sackpfeiffen, über allem steckt ein fantastischer Touch, der den Hörer in die Geschichte hineinziehen vermag.
Epische Chöre und Cleangesang-Passagen lockern die Stücke auf, liefern etwas Mitsingcharakter, bleiben jedoch Geschmackssache, da diese stimmlich zwar kompetent vorgetragen werden, mir persönlich dann aber zu sehr verkitschen und das ganze Material zu glatt werden lassen. Auch manche Melodie wirkt etwas zu süßlich. Wenn man bedenkt wie es in den Romanen, was Brutalität oder den (vermeindlichen) Tod einiger Hauptfiguren betrifft, zur Sache geht, wirken die oft fröhlichen Klänge manchmal schlichtweg fehl am Platz, so fehlt das Dreckige, das Dunkle, was die Serie ebenso ausmacht. Das sind aber einfach marginale und rein subjektive Empfindungen aus des Rezensenten Sicht und sollten nicht als allgemeingültig betrachtet werden. Desweiteren ziehen sich die sechs Stücke stellenweise etwas arg in die Länge. Klar, fast 15 Minuten wie beim letzten Stück Book Of The Fallen lassen alles noch etwas epischer ausgebreitet wirken, könnten aber noch viel akzentuierter auf das Ziel ausgerichtet sein.
Das klingt jetzt aber schlimmer als es in Tat und Wahrheit dann ist, denn Echoes Of Battle ist im Gegenzug ein atmosphärisch dichtes Album, mystisch arrangiert und bietet dem Hörer in den gut 71 Minuten einiges an verspielt epischen Metal. Die kleinen Unterschiede sind es, die das Album hervorheben, eben der gesanglich gute Chorgesang und die spielerische Abwechslung innerhalb der sechs Stücke. Letztendlich macht das Echoes Of Battle doch zu mehr als nur einer Übergangsplatte zum bald erscheinenden Summoning-Album.
Verdammt, jetzt ist es mir doch noch passiert…
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Homepage: Caladan Brood – Facebook
Trackliste:
- City of Azure Fire
- Echoes Of Battle
- Wild Autumn Wind
- To Walk The Ashes Of Dead Empires
- A Voice Born Of Stone And Dust
- Book Of The Fallen
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