Lugnasad – Smell of a grey Sore (Reviews)

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Interpret:
1. Januar 2013 | Von | Kategorie: Reviews
Lugnasad - Smell of a grey Sore

Lugnasad – Smell of a grey Sore

Lugnasad als vorchristlich-irisches Fest wird den meisten vom Namen her wohl bekannt sein. Zum Herbstbeginn gefeiert, ist es zu Ehren der Trauer abgehalten wurden. Die gleichnamige Band aus Paris (Frankreich) präsentiert sich in eben diesem ausgelutschten Lollipop-Genre der neueren Black Metal Entwicklung. Eine Mischung aus typisch-melodiösem Gedresche mit leichter Tendenz zu Death Metal Elementen und angehauchter Melancholie zwischen den zu oft gehörten Riffspuren und einfallsloser Textur der Songs.

Ihr erstes full-length Album erschien am 5. Dezember diesen Jahres und die sarkastische Ader ließ spöttisch-lächelnd verlauten, ob es nur deswegen veröffentlicht wurde, um vor dem Weltuntergang, der ja nun doch nicht eingetroffen ist, noch etwas auf den Markt zu schmeißen. Die Produktion ist jedenfalls klar, sauber und ohne Schnitzer. Alle Instrumente bekommen ihren Platz im Gesamtgefüge der Musik und gehen nicht durch Rauschen u. ä. unter. Vertraute Samples wie Windgeheule, Kamingeknister wie nachts auf Super RTL und das heimelige Knirschen einer LP auf einem Grammophon werden außerdem vereinzelte und nicht überfüllt hinzugefügt.

 

Smell of a grey Sore wirkt beim Durchhören nichtssagend und fad. Es huscht einfach so an einem vorbei, wie die Strecke auf einer langen Zugfahrt – die Landschaft ist da, auch schön anzusehen, aber andere Sachen sind viel interessanter (Nase popeln, die letzte Wasserstandsmeldung). So sind gerade die ersten beiden Stücke der CD ziemlich eintönig. Gitarrenhin- und hergespiele, Schlagzeuggedresche, Solo hier und Solo da und schon vorbei. Ohne große Höhepunkte bis auf die Stimme, die gut gefällt und vom Merrimack – Sänger zu dieser Band hinzugesteuert wurde. Sie ist zwar genauso wenig herausragend wie alles andere an diesen 51 Minuten, erzeugt aber wenigstens ein wenig das Gefühl mitgehen zu können.

 

Lugnasad

Lugnasad

Leider kann man über die Lieder drei bis sieben auch nicht viel mehr sagen. Ab und zu gibt es ein kleines Aufflackern musikalischer Schönheit im dunklen Kopiedunst wie beispielsweise im vierten Lied „The Fridgid Feast“, das doch recht gelungen ist und auf den Hauch von Eigenständigkeit aufweist und vielleicht sogar – wenn man denn ein Optimist ist – eine Andeutung auf die beginnende Pubertät der Band und die damit verbundene Rebellion gegen die Eltern aus Norwegen ist. Selbst bezeichnet sich Lugnasad als Zwischending zwischen Shining und Dissection, wobei beide Vergleiche weit hergeholt und ziemlich übertrieben sind, denn an die Klasse von einem The Somberlain kommt man auch bei runtergeschraubten Erwartungen absolut nicht heran.

 

Eine weitere Nice-to-have Information zu Lugnasad: Im „Begotten“-Stil – bekannt durch Silencers Video zu „Sterile Nails and Thunderbowls“ (Death – Pierce me von 2001) und als eigenständiges Machwerk von E. Elias Merhige – haben die fünf Jungs zu einem ihrer Lieder („Sacrified“) auch ein professionelles Musikvideo gedreht. Nun lässt sich darüber streiten, ob sowas sinnvoll/true/traditionell/bescheuert/lächerlich/etc ist, doch bei diesem Album kann auch ein gut produziertes Musikvideo nicht über Langeweile und Einfallslosigkeit hinweghelfen.
Lugnasadwirken bemüht, keine Frage. Die Produktion ist durchweg positiv, die Songkomposition nicht schlecht, aber atmosphärisch kann man von gähnender Leere sprechen – da ist absolut nichts, was irgendwie rüttelt-schüttelt-wach macht. Keine Neuigkeiten werden lau aufgewärmt, auf einer Platte zusammenproduziert und rausgehauen, solide aber doch wenig sinnvoll.

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Label: Art of Propaganda Productions

Format: Digipack

Bandpage: Lugnasad-Homepage

Veröffentlichungstermin: 05. Dezember 2012

Trackliste:

  1. Four In The Fifth Finger
  2. Xerolagnia
  3. Smell Of A Grey Sore
  4. Frigid Feast
  5. The Veiled Whore
  6. Novus Ordo Seclorum
  7. Scarified
(4 / 10)
(4 / 10)

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