Woods of Ypres – Woods 5: Grey Skies & Electric Light (Reviews)

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Interpret:
8. Februar 2012 | Von | Kategorie: Reviews
Woods of Ypres - Woods 5: Grey Skies & Electric Light

Woods of Ypres - Woods 5: Grey Skies & Electric Light

Der Tod eines viel zu jungen Menschen ist immer tragisch, aber manchmal scheint der Sensenmann besonders perfide vorzugehen. David Gold der von Anfang an Angelpunkt der leider viel zu wenig gewürdigten Black- und Doom Metalband Woods of Ypres war, hätte sicherlich nicht damit gerechnet dass er die Veröffentlichung seines bis dato düstersten Werkes selbst nicht mehr erleben darf. So wird das Release von „Woods 5: Grey Skies & Electric Light“ leider durch den tragischen Verkehrsunfall überschattet der den Songwriter zwei Monate vorher aus dem Leben riss und damit das Ende einer Band besiegelte, die nicht nur mich schwer beeindruckt hat.

In Interviews die der Kanadier kurz vor seinem überraschenden Tod im Dezember 2011 gab, hatte er bereits durchblicken lassen dass das fünfte Album der Band aus Ontario „dunkler“ sein würde als der Vorgänger. Zwar war schon das grüne Album voller Herzschmerz und negativen Emotionen, doch Luft nach oben ist bekanntlich immer. Die musikalische Abwendung vom (Black) Metal war schon 2009 auf ihrem Zenit angekommen – was bei anderen Bands den Fans sicher sauer aufgestoßen wäre. Wenn man allerdings spürbar ehrliche Musik macht scheint einem niemand den Erfolg zu missgönnen. Was bei einer solchen Wandlung allerdings auch vollkommen ungerechtfertigt wäre. Man konnte dem grünen Album vielleicht vorwerfen mit poppigen Melodien in Mainstream Gewässern zu fischen, doch sicher nicht dem sperrig düsteren Woods 5. Denke ich zurück an ihren Vorgänger stach damals ein Song besonders hervor: „Wet Leather.“ Der Titel überzeugte doch eine rotzige Rock-Attitüde in Verbindung mit einem tiefen Gesang der stark an

Woods of Ypres

Woods of Ypres

Type O Negative und den leider ebenfalls von uns gegangenen Pete Steele erinnerte. „Woods 5“ nun greift eben diesen Gesang in einem Großteil der neuen Stücke auf – damit erklärt sich das Versprechen des Herrn Gold allerdings nur zur Hälfte. Untermauert wird das Düsterimage der Scheibe dadurch, dass „Grey Skies & Electric Light“ mit einer ganzen Hand voll ruhiger Balladen daher kommt, deren zentrales Thema allesamt die Vergänglichkeit des Lebens ist. Bei Titeln wie „Finality“, „Kiss my Ashes (Goodbye)“ und besonders „Alternate Ending“ ist es kein Wunder, dass das Ableben des Frontmannes zu heftigen Selbstmordgerüchten geführt hat. Besonders letzterer Track erzählt vom Tod auf dem Highway was angesichts der dramatischen Ereignisse wie bittere Ironie wirken mag. Abgenommen hat hingegen die Wut in den Stücken oder auch brutalere Ausbrüche wie in „Suicide Cargoload“ das damals eher an einen Hardcore Song erinnerte. Stattdessen wirkt das Album als hätte man resigniert und es gibt lediglich wenige Stücke wie „Adora Vivos“ oder auch „Lightning & Snow“ die etwas Rückbesinnung zulassen. Ersteres lässt kurzzeitig fast nostalgisch durch Blastbeats an die Black Metal Anfänge der Jungs zurückdenken. Wie sein Vorgänger und die zwischenzeitlich erschienene EP „Home“ ist aber auch ihr letztes Werk eher ein Rockalbum dessen besonderes Augenmerk neben der charismatischen Stimme David Golds ganz klar auf den melodischen Riffs (wie etwa in „Silver“) liegt. Der im Vorfeld veröffentlichte Titel „Career Suicide (is not real suicide)“ könnte mit seinem beinahe hoffnungsvollem Refrain irreleiten und das falsche Bild einer leicht zugänglichen Scheibe machen, dem sei vorweg genommen das Woods 5 alles andere ist. Und auch wenn es seine Zeit braucht sich voll zu entfalten, ist der letzte Streich der Kanadier schon jetzt eines meiner Jahres-Highlights – nicht aus Sentimentalität, wie man anhand dieses Reviews denken könnte, sondern weil ein solch emotionales Meisterwerk eine hohe Wertung einfach verdient hat. Das einzig Negative das den Spaß an der Scheibe gehörig ausbremst, ist dass „Woods 6″ niemals erscheinen und darauf aufbauen kann.

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Label:
Earache Records

Bandpage:
http://www.ultimatemetal.com/forum/woods-ypres-386/

Veröffentlichungstermin:
17. Februar 2012

Trackliste:

  1. Lightning & Snow
  2. Death is not an Exit
  3. Keeper of the Ledger
  4. Travelling Alone
  5. Adora Vivos
  6. Silver
  7. Career Suicide (is not real suicide)
  8. Modern Life Architecture
  9. Kiss My Ashes (goodbye)
  10. Finality
  11. Alternate Ending

 

(9 / 10)

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