Weh – En Natt Kom Doed (Reviews)

1 Punkt2 Punkte3 Punkte4 Punkte5 Punkte6 Punkte7 Punkte8 Punkte9 Punkte10 Punkte (1 votes, average: 4,00 out of 10)
Loading...
Interpret:
9. März 2012 | Von | Kategorie: Reviews
Weh - En Natt Kom Doed

Weh - En Natt Kom Doed

Saßt ihr auch schon mal mit Freunden bei einem Bier ums Lagerfeuer und irgendein Hippie hat seine verstimmte Akustikgitarre gezückt um die Frauen zu beeindrucken und den Männern auf die Nerven zu gehen? Falls nicht seid ihr eventuell selbst jener Baumkuschler oder ihr habt ein Faible für Neofolk im Stil des norwegischen Projektes Weh. Alleinunterhalter Erik Evju  zumindest greift auch auf seinem aktuellen Album „En Natt Kom Doed“ auf nicht viel mehr als seine Akustik-Klampfe zurück und versteht es trotz dieses minimalen Einsatzes instrumentaler Stimmuntermalung sogar mich in wohlige Zeltlagerstimmung zu versetzen.

 

Zu Beginn möchte ich gerne anmerken dass Neofolk für mich persönlich stets nur semi-interessant war. Mir ist natürlich bewusst dass sich diese Art von Musik bei vielen Schwarzmetallern immer wachsender Beliebtheit erfreut – man kann sich schließlich nicht

Erik Evju
Erik Evju

jeden Tag Geschrammel um die Ohren hauen. Dennoch gab es für gewöhnlich nur vereinzelte Songs, doch leider bisher nie komplette Scheiben die mich dazu bewegen konnten übermäßig viel Neofolk zu konsumieren. Wenn mich dann doch einmal Bands wie „Moon far away“ oder „Ostara“ überzeugten, lag dies zumeist am geschickten musikalischen Arrangement, da gerade der Gesang mir nie viel geben konnte. Da scheint es wie eine Farce ausgerechnet auf Weh zusprechen zu kommen – denn damit ist mein Zug ja eigentlich schon abgefahren.

Was kann man aus einem Album machen dessen gesamte Songstrukturen zum größten Teil aus einer wehmütigen Stimme und ein paar Akkorden auf der Akustikgitarre bestehen? Überraschenderweise sogar ziemlich viel, wie sich schnell herausstellen soll. Denn gerade da der nur gelegentlich gedoppelte Gesang wieder einmal nicht wirklich meine Baustelle ist, verwundert es dass der naive Einsatz seiner Gitarre so sehr zu überzeugen weiß. Nur in wenigen Stücken, wie etwa dem „schnellen“ und fast schon euphorisierenden „The Unborn,“ lockert ein Tamburin zusätlich die simplen Töne auf. In so ziemlich jedem Titel jedoch beweist der Norweger ein Händchen für eingängige Melodien, dass den größeren Namen im Geschäft in keinem Fall nachsteht. Sei es verträumt melancholisch wie wie im ruhigen „La Onde Guder Hvile“ oder fast schon depressiv wie im düsteren Titelsong. Mit „En Natt Kom Doed“ lässt Erik den Hörer eintauchen in norwegische Fjorde, wandern durch seine Wälder und ein Gefühl von tiefer Verbundenheit mit der Natur verspüren. Wenn man ohnehin ein Faible für diese Musik hat, oder sich wie ich zumindest dafür erwärmen kann, sollte man definitiv ein Ohr an diese kleine Perle akustischer Musik riskieren. Ich kann an dieser Stelle eigentlich kaum einen Titel auf dem Album finden, der nicht einen fast schon hypnotischen Charakter hätte. Man verzeihe mir daher dass sich die Wertung auf dennoch „nur“ 7/10 Punkte beschränkt, ich muss schließlich beachten dass Weh weder ein Projekt für jede Gemütslage noch auf besonders hohem musikalischen Niveau ist – hier überzeugt einfach das Gesamtpaket.

[contentbox headline=“Weh – En Natt Kom Doed“ type=“normal“]
Label:

Soulseller Records

Bandpage:

Weh

Format:

CD

Veröffentlichungstermin:

16. März 2012

Trackliste:

1. Oedegaarden

2. A Testament of Time

3. Demon Av Natur

4. La Onde Guder Hvile

5. The Unborn

6. En Natt Kom Doed

7. What Is Written

8. Helvete

(7 / 10)

(7 / 10)

 

 

 

 

 

 

 

[/contentbox]

Gelesen: 241 · heute: 0 · zuletzt: 09.04.2024

Schreibe einen Kommentar