Animo Aeger – Fieber (Reviews)

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22. Juni 2012 | Von | Kategorie: Reviews
Animo Aeger - Fieber

Animo Aeger - Fieber

Kommt es euch auch wie eine halbe Ewigkeit vor, seitdem die Grabnebelfürsten „Schwarz gegen Weiß“ veröffentlichten, um dann mir-nichts-dir-nichts mit Auflösungsankündigungen von der Bildfläche zu verschwinden? Klar, „Pro Depressiva“ ist bereits seit Jahren angekündigt, aber die Mannen um Dirk „Sturm deiner Winter“ Rehfus scheinen wirklich kein Lebenszeichen mehr von sich geben zu wollen. Unter den Umständen dass in der Avantgarde Black Metal Nische der Grabgewalt damit ein Platz frei geworden ist, scheint es dann doch kaum verwerflich wie dreist die Band Animo Aeger bei den Bergisch Gladbachern klaut. Beinahe Schamlos hängt sich „Fieber“ an den Erfolg der Fürsten und liefert uns schon jetzt eine EP irgendwo zwischen „Von Schemen und Trugbildern“ und „Dynastie.“

 

Mag man anhand meiner Einleitung nun vermuten, ich sei den Berlinern gegenüber negativ eingestellt, so kann kann ich dies nur dementieren. Animo Aeger mögen nicht die eigenständigsten sein, aber dennoch kann der krude Mix den sie einem schon im ersten Stück „Die Gedanken ans Gefüge“ servieren mehr als überzeugen. Im allgemeinen lässt sich der Stil der beiden als sehr hektisch, wirr und zeitweise psychotisch beschreiben. Wirklich ordentlich melodische Riffs treffen auf einen ständig wandelnden Gesang, der stetig zwischen hohen Screams, tiefen Growls, gesprochenen Passagen und einem etwas schiefen Klargesang variiert. Kommt euch das bekannt vor? Gerade die Gesangsleistungen von Bandkopf Grasjäl zwingen einem den Vergleich zu den ersten beiden GNF Alben geradezu auf. Achtet man dabei ein wenig auf die Texte kann man durchaus weitere Querverweise, auch zu Bands wie Dornenreich, ziehen.

 

Animo Aeger

Animo Aeger

Bemerkenswert ist dabei, dass die EP trotz einer ordentlichen Spielzeit vom fast 40 Minuten nicht langweilig wird, oder gar etwas wie ein Füller darauf auszumachen wäre. Denn die beiden können nicht nur drauflos preschen sondern auch atmoshärisch zu Werke gehen wie sich in „Schabe und Kolkrabe teilen sich das Weltenende“ herausstellt. Vielleicht war dieser Titel der Grund für ihr Label Ashen Productions Animo Aeger mit Urfaust zu vergleichen. Ein Vergleich, dem ich an dieser Stelle dennoch nicht zustimmen möchte. Dafür ist die Musik größtenteils einfach zu sehr darauf aus zwischen Wahnsinn und Theatralik zu schwanken, als beklemmend oder gar hypnotisch zu wirken.

 

Abschließend bekommt man mit „Der letzte Diamant“ und „Spuck mich ins Nirgendwo!“ noch zwei Rehearsal-Tracks auf die Ohren, die mit ihrem gewollt schlechtem Sound stark herausstechen. Andere Schreiberlinge haben die beiden Tracks als vollwertige Songs angesehen und den Jungs für die überraschend abfallende Produktion direkt einen Minuspunkt reingedrückt. Ich finde die Idee nett, muss aber gestehen dass eine ordentliche Studioversion von den Titeln mir ebenfalls lieber gewesen wäre. Vielleicht kann man die ja auch auf dem nächsten vollwertigen Album zu hören bekommen, ich habe mich nun erstmal mit ihrem Erstling „Impuls“ zu beschäftigen, der mir zu diesem Review leider noch nicht vorlag. Bleibt nur noch zu sagen, dass sich das große Vorbild ranhalten muss wenn „Pro Depressiva“ hier mithalten soll – so eine gute Kopie bekommt man selten zu hören.

[contentbox headline=“Animo Aeger – Fieber“ type=“normal“Label:Ashen Productions“]

Format: CD

Veröffentlichungstermin: 27.01.2012

Trackliste:

1. Die Gedanken Ans Gefüge
2. Heufeuer: Man war gewarnt
3. Schabe Und Kolkrabe Teilen Sich Das Weltenende
4. Zweifel
5. …
6. Der Letzte Diamant
7. Spuck Mich Ins Nirgendwo!

 

 

Wertung: 8 / 10

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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