God Seed – I Begin (Reviews)

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Interpret:
5. November 2012 | Von | Kategorie: Reviews

God Seed – I Begin

Bis auf die Veröffentlichung von „Live at Wacken“ hat man seit dem Rechtsstreit um den Namen Gorgoroth 2009 nicht mehr viel von King und Gaahl, die nun als God Seed weitermachen sollten, gehört. Am 30. Oktober kommt nun endlich das Debütalbum der Norweger in die Plattenläden. Und natürlich haben sie sich für „I Begin“ prominente Unterstützung geholt.
Neben Gaahl (Gesang – Wardruna, Trelldom, Gaahlskagg, ex-Gorgoroth) und King (Bass – Ov Hell, Sagh, I, Jotunspor, ex-Audrey Horne, ex-Gorgoroth) haben nun Sir (Djerv, Trelldom) und Lost Kilman (Grimfist) die Gitarren übernommen, am Keyboard steht Dimmu Borgir Mitglied Geir Bratland (auch Apoptygma Berzerk u.a.). Vervollständigt wird die Band durch Kenneth Kapstadt (Motorpsycho, Thorns, Khonsu, Goat the Head u.a.) am Schlagzeug.

Gaahl

Seit 2009 wurde unaufhörlich an neuen Songs geschraubt. Gaahl hat sogar über ein Jahr an der Texten gesessen, die er dann in nur neun Tagen vollendet hat. Dies sagt er im Metal Hammer Interview. Aber das warten hat sich gelohnt. Herausgekommen ist ein Album, das nur so von Selbstbewusstsein strotzt und laut Aussage der Band eine „neue Ära im Metal einläuten“ soll. Es handelt sich zwar ganz klar immer noch um Black Metal, jedoch mit einer Wärme, die man bisher nur von älteren Rock Bands kennt. Melodiöses Midtempo wird unterlegt mit dem Wardruna-typischen Klargesang von Gaahl und wabernden Hammond-Sphären, an anderen Stellen schreit sich Gaahl die Lunge aus dem Leib oder, wie im Falle von „Alt Liv“, es gibt mal einen metallischen Wardruna-Song, der in orchestralen Black Metal umschlägt. Bei diesem Song handelt es sich übrigens um meinen Favoriten von der Platte, da er am abwechslungsreichsten ist und genial arrangiert wurde.

God Seed

Dies ist keineswegs so zu verstehen, dass man hier besonders progressiv sein möchte. Es sind einfach nicht mehr die Grenzen vorhanden, wie sie bei Gorgoroth gesetzt waren. Beispielsweise fällt auf dem gesamten Album weder das Wort „Satan“, noch „Luzifer“ oder irgendetwas ähnliches. God Seed befinden sich tatsächlich auf dem Weg, den Black Metal in eine andere Richtung zu lenken – weg von Schauspielerei und Kunstblut aus Kommerzgründen, hin zu dem, was der Künstler selbst als richtig empfindet.

Doch zurück zur Musik. Diese Art von Black Metal dürfte unter Anderem Fans von Borknagar und neuen Enslaved zusagen, auch wenn hier auch Gorgoroth-Fans Gefallen dran finden könnten. Man wird auf dem Album immer wieder überrascht, vor allem vom Outro: Dieses hat rein gar nichts mit Black Metal zu tun, sondern besteht aus verwirrenden elektronischen Klängen. Es passt aber sehr gut zum Rest der Scheibe.
Zu guter Letzt ist das Cover-Artwork zu erwähnen, was zwar zunächst nicht sehr originell oder kreativ anmutet, sich jedoch ebenfalls sehr gut in das Gesamtkunstwerk einfügt.

Ich persönlich halte „I Begin“ für ein Meisterwerk, jedoch ist es so weit vom traditionellen Black Metal entfernt, dass es einigen Fans der alten Schule nicht unbedingt gefallen muss (aber sehr wohl kann). Wer also auf Melodie und Innovation steht, der sollte definitiv mal reinhören, für alle Anderen lohnt es sich auch! Von mir gibt es neun Punkte.

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Label: Indie Recordings

Bandpage: http://www.godseedband.com/news.html

Format: CD

Veröffentlichungstermin: 30. Oktober 2012

Trackliste:

1. Awake

2. This From the Past

3. Alt Liv

4. From the Running of Blood

5. Hinstu Dagar

6. Aldrande Tre

7. Lit

8. The Wound

9. Bloodline

 

(9 / 10)

(9/10)

 

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